Roofi_18_4hp.jpg

Roofi * 2000 bis 19.7.2018 *
"Danke, dass Du da warst." (sagte unser vierjähriger Sohn am 19.7.2018)

Ich kann es noch nicht glauben. Es ist so leer hier. Niemand sitzt neben mir auf der Couch und kuschelt sich an mich, wenn ich mit Laptop auf dem Schoß arbeite. Niemand miaut und begrüßt mich, wenn ich ins Wohnzimmer komme. Der Napf steht da. Ich möchte ihn aus Gewohnheit füllen. Es ist aber niemand mehr da, der ihn leer isst.

Am 19. Juli ist unsere liebe Glückskatze Roofi friedlich in meinen Armen auf der Couch eingeschlafen. Am liebsten lag sie immer auf meinem Bauch und hat ihre Pfoten um mich gelegt, so als würde sie mich umarmen wollen. Und so ist sie nun auch auf mir eingeschlafen. Wir haben sie von ihrem Leid erlöst.

Sechs Jahre lang lebte sie bei uns. Sie war schon 12 Jahre alt als sie zu uns kam. Erst durfte ich mich ihr nicht nähern. Ich wurde ständig angefaucht, sie hat nach meinen Füßen gehauen und mindestens fünf Mal am Tag gekotzt. Wochenlang. Monatelang. Sie hat sich immer unter der Couch verkrochen. Ich lag davor und habe die ganze Zeit mit ihr geredet. Sie hat mich immer wieder abblitzen lassen, hat mir den Popo zugedreht und kam nur zum Essen raus. Wir haben uns langsam angenähert. Nach mehr als sechs Monaten ist sie zu mir auf die Couch gekommen und hat sich das erste Mal halb auf meinen Oberschenkel gelegt und geschnurrt. Und dann ging es immer besser mit uns. Die Mühe, ihr Vertrauen zu gewinnen, hat sich so gelohnt.

Am Tag des Abschieds war für sie nochmal ein wunderschöner Tag. Als hätte sie es geahnt, dass es ihr letzter Tag bei uns ist, hat sie noch einmal alles aufgesogen. Sie saß am Fenster und hat alles gebannt beobachtet, was draußen passiert. Sie hat Essi und viele Leckerlis gegessen. Sie kam sogar noch einmal von der Fensterbank zu mir auf die Couch gehüpft. Sie ist auf meinen Bauch geklettert, hat mich angeschaut und ihren Kopf an meine Hände gekuschelt – so als wollte sie mir sagen, „nicht traurig sein, es ist okay, ich bin bereit“. So gehüpft ist sie schon länger nicht mehr, weil sie aufgrund der Lungentumore sehr geschwächt war. Vor zwei Jahren waren bei ihr ein Lungentumor sowie Gesäugetumore diagnostiziert worden.  Letztgenannte hatten wir entfernen lassen, der Lungenkrebs war nicht behandelbar. Sie hat zuletzt die meiste Zeit nur noch geschlafen und leider sehr angestrengt geatmet. 

 

Euthanasie heißt übersetzt etwa „guter Tod“ – Nach einem guten Leben musste ich meiner Glückskatze auch diesen ermöglichen.

„Du bist die beste Katze der Welt, Roofi!“ Das habe ich ihr immer gesagt, und das habe ich ihr auch beim Einschlafen immer wieder gesagt. Es tut jetzt sehr weh, aber das tröstet mich: Dass sie zuhause eingeschlafen ist und, dass sie wusste, dass wir sie lieben. 

 

Roofi, wir werden Dich nie vergessen.

Deine Kathi - mit Aaron und Andreas

 

Roofi_18_2hp.jpg

 

 

Roofi_18_3hp.jpg

 

 

Roofi_18_1hp.jpg